Stiftung Warentest

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Stiftung Warentest
(StiWa)
Logo
Rechtsform Selbstständige rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts[1]
Gründung 4. Dezember 1964 in Deutschland
Gründer Bundesrepublik Deutschland
Sitz Berlin-Tiergarten, Deutschland Deutschland (Koordinaten: 52° 30′ 15″ N, 13° 21′ 12″ O)
Zweck Förderung von Verbraucherschutz
Vorsitz Julia Bönisch
Umsatz 62,8 Mio. Euro (2022)[2][3]
Stiftungskapital 180 Mio. EUR (2022)[3]
Beschäftigte 376 (2022)[2]
Website www.test.de

Die Stiftung Warentest ist eine gemeinnützige[1] deutsche Verbraucherorganisation und die mit Abstand bekannteste Stiftung in Deutschland.[4] Sie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Aufgrund eines staatlichen Auftrags, vertreten durch den Bundesminister für Wirtschaft,[1] und gefördert mit Steuermitteln untersuchen und vergleichen ihre Mitarbeiter Waren und Dienstleistungen verschiedener Anbieter. Sie hat ihren Sitz am Lützowplatz im Berliner Ortsteil Tiergarten, Bezirk Mitte.

Stiftung Warentest am Lützowplatz in Berlin
Vor dem Haupteingang der Stiftung Warentest

Die Gründung einer Organisation für Warentests wurde nach jahrelangen Diskussionen und der Regierungserklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer vom 9. Oktober 1962 am 16. September 1964 durch die Bundesregierung beschlossen. Die Stiftung Warentest wurde schließlich am 4. Dezember 1964 durch die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Bundeswirtschaftsminister Kurt Schmücker, als selbstständige rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet[1] und ist als solche hauptsächlich operativ tätig.[5]

Die staatliche Gründung des Warentest-Instituts markierte laut dem Historiker Kevin Rick am Anfang der 1960er Jahre einen Paradigmenwechsel in der Verbraucherpolitik. Die Regierung griff mit dem staatlichen Auftrag unmittelbar in den Markt der Verbraucherinformationen ein und machte mit der Stiftung deutlich, dass sie die damals stärkste Verbraucherorganisation – die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, Vorgänger des heutigen vzbv – nicht als legitime Interessenvertretung der Konsumenten betrachtete. Dies lässt sich vor allem anhand der regierungsinternen Bezeichnung der Stiftung Warentest als „zweitbeste Lösung“ ableiten: Die optimale Lösung wäre gewesen, wenn ein solches Institut durch eine neutrale Verbraucherorganisation gegründet worden wäre. Da es die in der Bundesrepublik aber nicht gebe, so argumentierte man beim Wirtschaftsministerium, müsse der Staat den schwachen Konsumenten helfen.[5]

1966 wurde das erste test-Heft mit einer Auflage von 210.000 Exemplaren verkauft.[6] Im April 1967 kam es zu einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen, die Anzahl der Abonnenten fiel auf 10.000, und als Folge wurde ab 1968 der Verkauf im Einzelhandel eingestellt; eine Belieferung erfolgte fortan nur noch an Abonnenten und Direktbesteller. Erstmals wurden ab 1968 auch die Untersuchungsergebnisse mit einem test-Qualitätsurteil („gut“ bis „nicht zufriedenstellend“) bewertet.

Im November 1969 wurde ein Test von Skibindungen veröffentlicht, dabei schnitten drei Bindungen des Herstellers Hannes Marker (heute im Besitz von Völkl) mit „nicht zufriedenstellend“ ab. Das Unternehmen klagte gegen die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest bis zum Bundesgerichtshof und unterlag nach einem langen Rechtsstreit 1975.

Um die Bekanntheit der Testergebnisse zu steigern, wurden ab 1968 die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest anderen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Konzept ging auf und ab 1970 wurde der Verkauf der test-Zeitschrift im Handel wieder aufgenommen. Die Bekanntheit wurde auch durch spektakuläre Aktionen gesteigert, zum Beispiel, als 1973 aufgrund der überwiegend schlechten Untersuchungsergebnisse insbesondere in Bezug auf die Sicherheit von Kinderwagen die Redaktion der test-Zeitschrift auf ungewöhnliche Weise diese als lebendige Testtabelle auf dem Kurfürstendamm in Berlin präsentierte.[7]

Nach der Katastrophe von Heysel 1985 untersuchte die Stiftung Warentest auch die baulichen Verhältnisse und die Sicherheit von 18 Fußball-Bundesligastadien. Dabei wurden acht Stadien als „sehr bedenklich“ eingestuft, worüber unter anderem auch die Tagesschau berichtete.

1988 klagte ein Hersteller von Komposthäckslern vor dem Bundesgerichtshof gegen die Stiftung Warentest, da diese höhere Sicherheitsanforderungen stellte als die übliche DIN-Norm. Der Bundesgerichtshof entschied zugunsten der Stiftung, da es auch ihre Aufgabe sei, auf Mängel der DIN-Normen hinzuweisen.

Seit November 1997 sind die Stiftung Warentest und ihre Zeitschriften auch im Internet unter test.de vertreten.

Nach dem Koalitionsvertrag zur großen Koalition 2013 soll die Stiftung Datenschutz in die Stiftung Warentest integriert werden.

Aufgaben und Bedeutung

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Zu ihren Aufgaben zählt einerseits der Vergleich von objektivierbaren Merkmalen des Nutzwertes, Gebrauchswertes und der Umweltverträglichkeit, andererseits die Information des Verbrauchers über wirtschaftliche Haushaltsführung sowie gesundheits- und umweltbewusstes Verhalten.

Durch den hohen Bekanntheitsgrad hat die Stiftung mit ihren Bewertungen einen signifikanten Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Gute Bewertungen der Stiftung Warentest nehmen oft einen prominenten Platz in der Werbung oder auf Verpackungen ein. Andererseits führen schlechte Bewertungen immer wieder zu Absatzeinbrüchen und Schadensersatzklagen durch die Hersteller – nach Angaben der Stiftung durchschnittlich zehnmal jährlich, wobei sie die meisten davon gewonnen hat und noch nie rechtskräftig zu Schadensersatz verurteilt wurde.[8]

Die monatliche Zeitschrift Öko-Test ist, trotz der Namensähnlichkeit, keine Publikation der Stiftung Warentest, sondern vielmehr ein Konkurrent, an dem die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft beteiligt ist.[9]

Die Stiftung Warentest veranstaltet seit 1979 den Schülerwettbewerb Jugend testet, um bei Jugendlichen den kritischen Umgang mit Waren, Dienstleistungen und Werbung zu fördern.

Die Stiftung Warentest finanziert sich durch den Verkauf ihrer Zeitschriften „test“ (Auflage: im Jahresdurchschnitt 351.000 Exemplare) und „Finanztest“ (211.000), den Verkauf von Büchern, wie zum Beispiel dem Handbuch Medikamente oder dem Aroma-Buch, und Sonderpublikationen, Werbelizenzen, durch Testergebnisse im Internet auf test.de und durch Zuwendungen der Stifterin. Im Jahr 2021 lagen die Einnahmen bei rund 63,7 Millionen Euro, davon 1,9 Millionen Euro von der Stifterin.[2] Diese sollen als Ausgleich dafür dienen, dass keine Einnahmen durch Werbeanzeigen in ihren Publikationen erzielt werden dürfen, da diese Anzeigen die Stiftung in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Anbieter bringen könnten. Die Stiftung dementiert eine Abhängigkeit ihrer Ergebnisse von den öffentlichen Mitteln, da sie den Großteil ihres Etats selbst erwirtschaftet.

2009 beschloss die Bundesregierung, die jährlichen Zuwendungen zu kürzen und gleichzeitig das Stiftungskapital um 50 Millionen Euro zu erhöhen.[10]

Im Jahr 2012 hat die Stiftung das einzige Mal in ihrer Geschichte rote Zahlen geschrieben. Der Fehlbetrag von 1,2 Millionen Euro kam vor allen Dingen durch eine niedrigere Verzinsung des Stiftungskapitals zustande.[11]

Um die Unabhängigkeit der Stiftung weiterhin zu sichern, wurde von der Bundesregierung in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 das Stiftungskapital der Stiftung Warentest um insgesamt 100 Millionen auf 175 Millionen Euro aufgestockt.[12]

Seit dem Jahr 2024 bekommt die Stiftung Warentest keine jährlichen Zuwendungen vom Bund mehr.

Die rechtsfähige und selbstständige Stiftung Warentest ist satzungsgemäß mit den drei Stiftungsorganen Vorstand, Verwaltungsrat und Kuratorium ausgestattet und hat ihren Sitz in Berlin. Die Stiftungsaufsicht liegt bei der Berliner Senatsverwaltung für Justiz.

Alleinvorstand ist seit dem 1. Januar 2024 Julia Bönisch. Ihre Vorgänger waren von 2012 bis 2023 Hubertus Primus, von 1995 bis 2011 Werner Brinkmann und von 1972 bis 1994 Roland Hüttenrauch (* 1928 bis † 2006). Der erste Vorstandsvorsitzende der Stiftung war 1964 Hans Otto Wesemann. Ein weiteres Mitglied des fünfköpfigen, ehrenamtlich tätigen Vorstands bei der Gründung war Erika Luther.[13]

Der Vorstand wird von einem siebenköpfigen Verwaltungsrat berufen und in seiner Tätigkeit überwacht. Zu den Vorsitzenden des Verwaltungsrates gehörte von 1972 bis 1984 die Politikerin Lucie Beyer. Von 1999 bis 2012 war der Vorsitzende der Rechtswissenschaftler Karl-Heinz Fezer, von 2012 bis 2022 der Wirtschaftswissenschaftler Andreas Oehler von der Universität Bamberg. Seit Mai 2022 hat den Vorsitz Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Zu den weiteren Verwaltungsratsmitgliedern zählen:[14]

Zu weiteren ehemaligen Verwaltungsräten zählen:

Vorstand und Verwaltungsrat werden von einem 18-köpfigen Kuratorium in allen grundsätzlichen Fragen beraten. Es besteht zu je einem Drittel aus Interessenvertretern der Wirtschaftsverbände, der Verbraucherschutzorganisationen sowie der Sachverständigenbehörden.

Zum Kuratorium gehören unter anderem folgende Personen:[1]

Im Kuratorium haben unter anderem folgende Personen mitgewirkt:

Operative Struktur

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Die Stiftung Warentest hat sich zum 1. Januar 2012 eine neue Struktur gegeben. So gibt es nicht mehr getrennte Redaktionen und Untersuchungsabteilungen, sondern Thementeams, die für die Zeitschriften test und Finanztest sowie die Webseite test.de publizieren.[15]

Chefredakteure

test:

Finanztest:

Gemeinschaftstests

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Internationale Gemeinschaftstests werden als vergleichende Warentests in der Regel mit der Dachorganisation International Consumer Research & Testing (ICRT)[16] in London und meist unter der Federführung der Stiftung Warentest durchgeführt.

Partnerorganisationen

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Nationale Kooperationen

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Internationale Kooperationen

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EU-Institutionen:

Nichtregierungsorganisationen:

  • Belgien: Europäischer Verbraucherverband (Bureau Européen des Unions de Consommateurs, BEUC) in Brüssel
  • Großbritannien: Consumers International (CI) in London
  • Russland: Stiftung Verbraucherzentralen für unabhängige Qualitätsprüfungen beim Russischen Verbraucherverband

Die Stiftung Warentest führt jährlich über 200 vergleichende Warentests und Dienstleistungsuntersuchungen aus fast allen Bereichen des täglichen Lebens durch, deren Methodik sie in Deutschland entwickelt hat. Darüber hinaus werden für die Rubrik Neu auf dem Markt neuartige Produkte untersucht und veröffentlicht. Seit 2002 werden wöchentlich Aktionswarenangebote vorwiegend von Lebensmitteldiscountern untersucht und zeitnah online veröffentlicht. Seit 2004 werden bei ausgewählten Tests auch Aspekte der sozialen Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) bei den Untersuchungen berücksichtigt. In der Online-Datenbank „Medikamente im Test“ finden sich Informationen zu über 9000 Arzneimitteln und 175 Anwendungsgebieten.

Die Stiftung Warentest beschäftigt Marktforscher und wissenschaftliche Mitarbeiter, die für die Marktauswahl und die Durchführung der Tests verantwortlich sind. Jedes Untersuchungsvorhaben wird satzungsgemäß mit dem Kuratorium abgestimmt und in einem Fachbeirat mit externen Vertretern der Verbraucher, der anbietenden Wirtschaft und neutralen Sachverständigen diskutiert. Die Untersuchungen werden nicht durch Mitarbeiter der Stiftung Warentest durchgeführt, sondern weltweit an externe, neutrale Prüfinstitute vergeben. Die Prüfmuster werden anonym im Handel erworben und nicht als Vorserienmodelle oder Prototypen von den Anbietern zur Verfügung gestellt. Die objektiven Prüfergebnisse werden nach der Prüfung und Auswertung durch die Stiftung Warentest und vor der Veröffentlichung an die Anbieter zur Kontrolle und Stellungnahme übermittelt. Redakteure bringen die Testergebnisse in eine lesbare Form. Eine Reihe von Verifizierern ist damit betraut, die Übereinstimmung der Veröffentlichungen mit den Testergebnissen zu überwachen. Neben objektiven Messungen und Erhebungen werden auch häufig subjektive Urteile von geeigneten Testpersonen in die Bewertung von Produkten einbezogen, wie zum Beispiel beim Prüfpunkt „Handhabung“.

Die rund 1600 Produkte, die jedes Jahr für die Tests gekauft werden, kommen, wenn sie das Testverfahren ohne Mängel überstanden haben, viermal jährlich in Berlin zur Versteigerung.

Bisher hat die Stiftung mehr als 6500 Warentests sowie über 4100 Dienstleistungstests und Marktübersichten veröffentlicht (Stand: April 2024).[2]

Testergebnisse auf der Website

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Die Webseite der Stiftung Warentest enthält alle Testergebnisse der Stiftung zurückgehend bis Anfang 1998. Dazu aktuelle Meldungen (Rückrufaktionen zum Beispiel von Akkus, neue Gerichtsurteile, Produkte, Tarife und Angebote, Tests von Aktionsware), umfangreiche Online-Specials, interaktive Rechner und von acht bis zehn Tests pro Monat eine kostenlose Kurzfassung. Der Abruf dieser Detailergebnisse kostet in der Regel zwischen 75 Cent und 3 Euro, umfangreiche Produktdatenbanken (zum Beispiel Autokindersitze, Camcorder, Digitalkameras, Fernseher, Handys, Investmentfonds, Krankenkassen, Medikamente, Staubsauger, Matratzen, Zinsen) kosten maximal 5 Euro.

Bis 2012 konnten Benutzer im kostenpflichtigen Bereich unter „Mein Urteil“ die Gewichtung der einzelnen Prüfpunkte nach ihren Bedürfnissen gewichten und sich so einen „individuellen Testsieger“ ermitteln. Im Jahr 2012 wurde diese Funktion durch erweiterte Sortier- und Filterfunktionen ersetzt.

Bedeutung der Bewertungsnote

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Die aus der Bewertung resultierende Zahl wird nach dem Schema Schulnoten in Deutschland einer Qualitätskategorie zugeordnet:[18]

  • 0,5–1,5: sehr gut
  • 1,6–2,5: gut
  • 2,6–3,5: befriedigend
  • 3,6–4,5: ausreichend
  • 4,6–5,5: mangelhaft

Ein Problem der Produkttests besteht darin, dass nie alle auf dem Markt befindlichen Produkte in einen Test einbezogen werden können, sondern eine Auswahl aufgrund von Marktrelevanz oder Produkteigenschaften getroffen werden muss. Das Angebot im Geschäft ist daher wesentlich unübersichtlicher als in einer Testveröffentlichung. Die Stiftung Warentest versucht diesem grundsätzlichen Dilemma zu begegnen, indem sie einerseits die verkaufshäufigsten Produkte in einen Test einbezieht und andererseits im Internet sogenannte Produktfinder anbietet, die mehrere Tests einer Produktkategorie in einer Datenbank zusammenfassen und so häufig auf mehrere hundert getestete Modelle kommen.[19]

Werbung mit Testergebnissen

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Lizenzen
2002 erwirtschaftete die Stiftung erstmals einen Verlust, zuvor kürzte das Verbraucherschutzministerium die Zuwendungen an die Stiftung. Um die Einnahmen zu erhöhen, führte die Stiftung im Juli 2013 ein Lizenzsystem ein.[20] Seitdem ist die Werbung mit Testergebnissen der Stiftung Warentest kostenpflichtig. Die Preisspanne reicht von netto 8500 Euro für Werbung auf dem Produkt und in Medien außer Kino oder TV für ein Jahr, bis zu 33.000 Euro für zwei Jahre in allen Medien. Vor Juli 2013 wurden lediglich 500 Euro Bearbeitungsgebühr fällig.[21] Dieser Schritt war kontrovers, Die Frankfurter Rundschau etwa hob die Integrität der Stiftung hervor und äußerte Bedenken, das Lizenzsystem reduziere durch die Unternehmenseinnahmen die Unabhängigkeit der Stiftung.[20]

Mit der Lizenzvergabe hat die Stiftung Warentest das gemeinnützige Unternehmen RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung beauftragt.[21][22]

Logos
Seit 2008 werden die Publikationen und die Logos für die Werbung mit Testergebnissen der Stiftung Warentest mit den folgenden einheitlichen Wort-Bild-Marken-Symbolen gekennzeichnet.[23]

Kritik an Tests

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Erfolgreiche Klagen der Hersteller gegen die Stiftung Warentest sind eine Ausnahme,[28] einige Hersteller wehrten sich jedoch erfolgreich gegen eine Abwertung ihrer Produkte. Ritter Sport erwirkte im September 2014 letztinstanzlich eine einstweilige Verfügung gegen die Stiftung Warentest. Stiftung Warentest hatte deren „Voll-Nuss“-Schokoladentafel abgewertet, weil in der Schokolade der Aromastoff Piperonal nachgewiesen wurde und entgegen der Werbung dieser nicht natürlich hergestellt worden sei. Ritter Sport verwies hingegen vor Gericht erfolgreich auf eine Garantieerklärung des Aromen-Zulieferers Symrise, nach der es sich doch um natürliches Aroma handele.[28] Das Landgericht Mannheim gab 2008 einem Antrag der Andechser Molkerei statt, die mangelhafte Bewertung anhand des Gehalts von Milchsäurebakterien im Endprodukt sei nicht gerechtfertigt (AZ 2 O 230/08).[29]

Das WDR-Verbrauchermagazin und die Süddeutsche Zeitung berichteten 2014, dass vom ADAC für Stiftung Warentest durchgeführten Reifentests offenbar auch Mitarbeiter der Reifenhersteller, durch die Nutzung von deren Anlagen für die Tests, mitwirkten. Demnach war eine Beeinflussung der Tests möglich, indem Reifenhersteller mit ihrem Wissen die Reifen zuvor für bessere Testergebnisse anpassen.[30] Laut dem ADAC ergaben sich keine Hinweise auf umgesetzte Manipulationen, der nächste Reifentest verschob sich nach dem Bericht und erfolgte nicht beim ADAC.[31]

Das Portal Netzpolitik kritisierte 2017 einen Test der Stiftung zu Mobilfunktarifen. Im Test wurde demnach nicht als Kriterium beachtet, ob die Anbieter auch die Netzneutralität beachten, was laut Netzpolitik enttäuschend für eine Organisation sei, die eigentlich Verbraucheraufklärung betreibt. Die Stiftung Warentest stimmte zu, dass das Thema Netzneutralität in Zukunft mehr zu beachten sei.[32]

Commons: Stiftung Warentest – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Stiftung Warentest: Die Stiftung: Zahlen, Geschichte und Struktur. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  2. a b c d Über uns – Die Stiftung – Wirtschaftsdaten: Zahlen und Fakten der Stiftung. In: test.de. Stiftung Warentest, 1. April 2024, abgerufen am 3. April 2024.
  3. a b Jahresbericht 2022. (PDF; 3,7 MB) In: test.de. Stiftung Warentest, 31. Dezember 2022, S. 57, 58, abgerufen am 3. April 2024 (zum Herunterladen. den Symbol „PDF-Download“ auf der Symbolleiste unten klicken).
  4. Deutsche wünschen sich von Stiftungen soziales Engagement. (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) In: stiftungen.org, Bundesverband Deutscher Stiftungen, Hamburg, 30. September 2013.
  5. a b Kevin Rick: Die Gründung der Stiftung Warentest als „zweitbeste Lösung“? Verbraucherpolitik zwischen Verbraucherverbänden und Staat in den 1960er Jahren. In: Historische Zeitschrift. Band 303, Nr. 2, 13. Oktober 2016, ISSN 2196-680X, doi:10.1515/hzhz-2016-0382 (degruyter.com [abgerufen am 1. November 2016]).
  6. Hans-Dieter Lösenbeck: Stiftung Warentest − Ein Rückblick 1964–2002, S. 16.
  7. Hans-Dieter Lösenbeck: Stiftung Warentest − Ein Rückblick 1964–2002, S. 47.
  8. Svenja Bergt: Vanille ordentlich hergestellt. In: Die Tageszeitung – taz. 14. Januar 2014, ISSN 0931-9085, S. 02 (taz.de [abgerufen am 25. Januar 2023]).
  9. Verbraucherschützer: Krieg zwischen Stiftung Warentest und Öko-Test – WELT. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  10. Lina Panitz: Stiftung Warentest meldet historischen Verlust. welt.de, 27. Oktober 2012, abgerufen am 15. Dezember 2016.
  11. Marco Wurzbacher: Kritik an der Stiftung Warentest prallt ab. Ein schwieriges Jahr für die Tester. In: HardwareSchotte.de. 16. Mai 2013, abgerufen am 17. Mai 2013.
  12. Stiftungsvermögen wird erhöht. Aus dem Archiv im Deutschlandfunk. deutschlandfunk.de, 13. Dezember 2016, abgerufen am 6. Juli 2019.
  13. test, Zeitschrift der Stiftung Warentest, 20. Jahrgang, Januar 1985, Seite 3, 17 und 18
  14. Verwaltungsrat: Die Gremienmitglieder, Stiftung Warentest (online abgerufen am 22. Januar 2022).
  15. Organigramm der Stiftung Warentest, auf test.de, online, abgerufen am 9. März 2012.
  16. HOME | ICRT. In: international-testing.org. International Consumer Research & Testing – ICRT, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
  17. Stiftung Warentest und BfR unterzeichnen Kooperationsvertrag, BfR, 21. Oktober 2005, abgerufen am 21. Februar 2014.
  18. Markus Bautsch: Gebrauchstauglichkeit und Gebrauchswert, Tabelle 35.1, S. 794, in: Tilo Pfeifer, Robert Schmitt (Hrsg.) Masing Handbuch Qualitätsmanagement, Carl Hanser Fachbuchverlag München Wien, 6. überarbeitete Auflage (2014), ISBN 978-3-446-43431-8
  19. Hermann-Josef Tenhagen: Mangelhaft – wie die STIFTUNG WARENTEST zu ihren Urteilen kommt und sie kommuniziert. (PDF; 864 kB) Präsentation für die BfR-Konferenz „Was kostet die Krise?“ In: bfr.bund.de. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 5. September 2005, abgerufen am 12. April 2024.
  20. a b Sebastian Wolff: Die "Note Gut" kostet jetzt. In: fr.de. Frankfurter Rundschau, 15. Mai 2013, abgerufen am 4. April 2024.
  21. a b Stiftung Warentest fordert Gebühren für Gütesiegel. In: Der Spiegel. 23. April 2013, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Januar 2023]).
  22. Vertragsbedingungen – TYPO3 Site p504476. In: ral-logolizenz-warentest.de. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  23. Stiftung Warentest: Neues Corporate Design der Stiftung Warentest: Veränderte Bedingungen für die Werbung mit Testergebnissen. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  24. DPMAregister | Marken – Registerauskunft. Abgerufen am 25. Januar 2023 (Logo der eigentliche Stiftung von Stiftung Warentest [grau]).
  25. DPMAregister | Marken – Registerauskunft. Abgerufen am 25. Januar 2023 (Logo der Zeitschrift „Test“ von Stiftung Warentest [rot]).
  26. DPMAregister | Marken – Registerauskunft. Abgerufen am 25. Januar 2023 (Logo der Zeitschrift „Finanztest“ von Stiftung Warentest [blau]).
  27. DPMAregister | Marken – Registerauskunft. Abgerufen am 25. Januar 2023 (Logo der Webpräsenz von Stiftung Warentest [dunkelgrau orange]).
  28. a b Ritter Sport gegen Stiftung Warentest: Die Macht der Tester ist gebrochen. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  29. Bei Warentest nicht alles in Butter. In: Nordwest-Zeitung – NWZ. 17. Oktober 2008, abgerufen am 25. Januar 2023.
  30. WDR Servicezeit – ADAC-Reifentests – Durften die Hersteller selber testen? Presselounge – WDR. In: presse.wdr.de. Westdeutscher Rundfunk Köln, 30. März 2014, abgerufen am 25. Januar 2023.
  31. Stiftung Warentest: Reifentests nicht manipuliert. In: fr.de. Frankfurter Rundschau, 12. Februar 2014, abgerufen am 12. Juni 2022.
  32. Markus Reuter: Verletzung der Netzneutralität: Stiftung Warentest testet völlig unkritisch StreamOn und Vodafone Pass. In: Netzpolitik.org. 13. Dezember 2017, abgerufen am 25. Januar 2023.